Der Abstrahlwinkel und seine Bedeutung in der Lichtplanung
Definition des Abstrahlwinkels
Der Winkel, in dem das Licht aus einer Leuchte abgestrahlt wird, nennt sich Abstrahlwinkel. Dadurch bildet sich ein sogenannter Lichtkegel, welcher je nach Winkelgröße unterschiedliche Durchmesser aufweist. Im inneren Kern bzw. Zentrums des Lichtkegel ist die Beleuchtungsstärke am höchsten, da das Licht hier den geringsten Weg zurücklegen muss. Nach außen hin nimmt die Lichtstärke dann langsam ab. Jeder Bereich der noch im sogenannten Halbwertswinkel liegt zählt zum Abstrahlwinkel. Zum Halbwertswinkel zählt jeder Bereich, der noch mit 50% Lichtstärke beleuchtet wird. Im Außenbereich liegt dieser Wert bei Lichtstärken bis zu 10% und wird als Feldwinkel bezeichnet. Alles das, was unter den 10% liegt, wird nicht bei der Berechnung des Ausstrahlungswinkels herangezogen.
Der Abstrahlwinkel bei der Beleuchtungsplanung
Bei der Auswahl der richtigen Leuchte in der Beleuchtungsplanung, spielt der Abstrahlwinkel eine entscheidende Rolle. Je nachdem für welchen Zweck die Lampe eingesetzt werden soll, eignet sich ein breiter oder ein eher schmaler Winkel besser.
< 30°
Bestens geeignet um ein Gemälde, Objekt, Skulptur oder einen kleinen Bereich mit viel Licht in Szene zu setzen. Die sogenannte Spotbeleuchtung eignet sich vorallem für Galerien, Schaufenster, Ausstellungen, Messen uvm.
30° - 60°
Ideal zur Akzentbeleuchtung für bestimmte Bereich, Flächen oder Ecken eines Raumes. Auch zur Beleuchtung bei der Warenpräsentation im Einzelhandel, in Friseurläden, Gastronomiebereichen uvm. geeignet.
60° - 120°
Wird oft zur Grundbeleuchtung in eher schmalen, kleinen Räumen oder Fluren genutzt. Ideal für Wegbereiche. Häuftig werden hier Deckenstrahler oder Panel eingesetzt.
120° -360°
Ideal für die Grundausleuchtung von Wohnflächen, Verkaufsflächen und ähnlichem mit größerer Raumfläche. Hierfür werden oft Deckenleuchten oder LED Panels verwendet.
360°
Da LED Leuchtmittel ihr Licht, je nach Ausführung, in alle Richtungen gleichmäßig abgehen können, kann hier ein Abstrahlwinkel von bis zu 360° erreicht werden.
Wovon hängt der Abstrahlwinkel ab?
Der Abstrahlwinkel hängt von einigen Faktoren ab. So wird die Größe und Verteilung des Lichtkegels durch die Montagehöhe der Leuchte stark beeinflusst. Bei einer Montage in einer Höhe von 2m ist der Lichtkegel unten am Boden wo er auftrifft deutlich kleiner als bei einer Montagehöhe von 4m. So verhält sich auch eine Spotbeleuchtung bei unterschiedlichem Abstand zu einem Objekt. Desto weiter die Leuchte vom Objekt entfernt wird, desto größer wird der Lichtkegel am Objekt, wo das Licht auftrifft.
Zudem wird der Abstrahlungswinkel auch durch die Art und den Aufbau der Leuchte beeinflusst. Rundstrahler geben Licht in alle Richtungen ab, während Strahler und Spotlights dazu dienen, bestimmte Bereiche oder Objekte bewusst in Szene zu setzen.
Der Ausstrahlwinkel beeinflusst aber auch unsere eigene Wahrnehmung von Helligkeit. Ein Beispiel: Zwei völlig identische Leuchten mit der selben Lumenzahl, welche sich nur in ihrem Abstrahlwinkel unterscheiden. Die Leuchte mit dem kleineren Winkel wirkt für uns deutlich heller, da sich das Licht in einem kleineren Lichtkegel bündelt. Die andere Leuchte mit dem breiteren Ausstrahlungswinkel wirkt auf uns dunklerer, da diese nur im Zentrum ihre volle Lichtstärke erreicht und nach außen hin das Licht einen längeren Weg zurücklegt, also somit dunklerer wird.
LEDs können heute, durch eine Linse welche das Licht streut, einen Abstrahlwinkel von 8-360° darstellen. Eine klassische Halogenlampe, wie wir sie von früher kennen, kann oft nur in einem Winkel von 35° strahlen und ist daher meist als Grundbeleuchtung ungeeignet. Das ausgestrahlte Licht ist hier durch den Reflektor begrenzt.